Zentraler Abnahmetag in Hiddenhausen

Hiddenhausen/Kreis Herford. 77 Jugendfeuerwehrleute aus dem gesamten Kreisgebiet sind am Samstag (6.04.2019) an der Olof-Palme-Gesamtschule in Lippinghausen zur Jugendflamme angetreten. Sie mussten unter anderem einen „Notruf“ absetzen, Schläuche rollen, Löscharmaturen erklären und Feuerwehrknoten vorführen. Am Ende bescheinigte Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier allen Teilnehmern gute Leistungen und überreichte ihnen die begehrte Auszeichnung in Form von Abzeichen und Urkunden.

 

Teamgeist und Kameradschaft stehen bei der Feuerwehr an erster Stelle. „Und genau das wird durch die Jugendflamme gefördert“, sagte die Kreisjugendfeuerwehrwartin. Der Wettbewerb gliedert sich in drei Stufen, die aufeinander aufbauen. Die dabei zu lösenden Aufgaben sind landesweit einheitlich geregelt. Am Samstag absolvierten 50 Nachwuchsfeuerwehrleute die Stufe 1 und 27 die anspruchsvollere Stufe 2.

 

Fahrzeug abgesichert und Wasserwerfer aufgebaut

 

Für Max (17), Nick (14) und Marcel (15) von der Jugendfeuerwehr Herford Schwarzenmoor geht es darum, einen Unterflurhydrant in Betrieb zu nehmen. Sie öffnen den ovalen, gusseisernen Deckel in der Straße, verschrauben das Standrohr und beginnen das Ventil mit dem Standrohrschlüssel zu öffnen. Auf diese Weise zapft die Feuerwehr die Sammelwasserversorgung an, um an das Löschwasser zu gelangen. Die Jugendlichen erklären jeden einzelnen Arbeitsschritt ganz genau. Die beiden Wertungsrichter, Ulrich Pörtner und Markus Wonsch aus Löhne, sind zufrieden. Sie geben den Nachwuchsfeuerwehrleuten noch ein paar Tipps mit auf den Weg. Als nächstes müssen die sieben Teilnehmer aus Schwarzenmoor ein Löschfahrzeug mit Blitzleuchten, Verkehrsleitkegeln und Warndreieck  absichern. Bevor es losgeht streifen sich die Jugendlichen zunächst einmal Warnwesten über. Der Feuerwehrnachwuchs vom Löschzug Schweicheln-Bermbeck baut  aus Verteiler, Stützkrümmer, Strahlrohr und C-Schlauch einen provisorischen Wasserwerfer. „Sonderrohr Wasser marsch!“, ruft Yannick Niemeyer (16), nachdem die Gruppe den  Löschangriff aufgebaut hat. Die  Wertungsrichter haben auch diesmal keine größeren Fehler entdeckt.  Zu den Voraussetzungen der Stufe 2 gehört ferner, dass  die Nachwuchsfeuerleute die Verwendung und Funktionsweise der Feuerwehrgeräte kennen. Jeder Teilnehmer erklärt am Samstag jeweils ein Gerät, dass auf dem Löschgruppenfahrzeug verladen ist und dessen Anfangsbuchstaben er zuvor nach  dem Losverfahren gezogen hat. Das Spektrum reich von A für Atemschutzgerät bis Z für (Schaummittel-)Zumischer.

 

Notruf abgesetzt und Hydrantenschild erklärt

 

Die Jugendfeuerwehr Löhne-Bahnhof ist zum Schlauchwettbewerb der Stufe 1 angetreten. Alicja (14) hat den Bogen raus. Sie rollt den 15 Meter langen C-Schlauch perfekt – also ohne Dreher – aus. Dabei ist sie erst im letzten Jahr in die Jugendfeuerwehr eingetreten. „Ich bleibe auf jeden Fall dabei“, sagt das Mädchen. Ein Erste-Hilfe-Teil gehört ebenfalls zum Wettbewerb. Die Teilnehmer müssen einen „verletzten Radfahrer“ versorgen und dazu den Inhalt des Notfallrucksacks erläutern. Lena (16) und Max (15) von der Jugendfeuerwehr Löhne Gohfeld-Wittel wählen währenddessen am Übungstelefon den Notruf 112. Sie denken dabei an die fünf „W-Fragen“: Wo ist es passiert? Was ist passiert? Wie viele Verletzte gibt es? Welche Verletzungen liegen vor? Warten auf Rückfragen. Anschließend erklären sie die Angaben auf dem Hydrantenschild. Auch das ist Bestandteil der Jugendflamme. „Die 300 steht für den Durchmesser der Rohrleitung in Millimeter“, sagt Max. „Um den Hydrant zu finden, muss ich 8,4 Meter nach vorne und 1,1 Meter zur Seite gehen, ergänzt Lena.“ Schließlich stehen noch die Feuerwehrknoten auf dem Programm, die im Einsatzalltag als Leinenverbindung, zum sichern von Personen oder befestigen von Lasten dienen. Robin Eggert (14) und Finn Rades (12) von der Jugendfeuerwehr Vlotho zeigen den einfachen Achterknoten und den Mastwurf.

Stellvertretender Kreisbrandmeister Holger Klann und einige Wehrführer aus dem Kreisgebiet überzeugen sich vor Ort vom guten Ausbildungsstand des Feuerwehrnachwuchses und dem reibungslosen Ablauf des Wettbewerbs. Für Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier ist sicher: „Im nächsten Jahr wird es eine Neuauflage der Jugendflamme geben!“

 

                                                                                                                    Von Jens Vogelsang

                                                                                                                    (Text u. Fotos)                    

Felix (15), Thomas (14), Florian (14), Luca (16), Yannick (16), Kiara (15) und

Max (15) von der Jugendfeuerwehr Hiddenhausen Schweicheln-Bermbeck haben einen

Löschangriff mit einem provisorischen Wasserwerfer aufgebaut.

 

 

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