Fluthelfer durch den Landrat geehrt

Kreis Herford. Feuerwehrleute aus allen Teilen des Wittekindslandes sind am Dienstag (23.06.2015) für ihren Einsatz während der Hochwasserkatastrophe an der Elbe geehrt worden. Sie wurden von Landrat Christian Manz mit der Fluthelfernadel ausgezeichnet. Manz würdigte die Leistungen der ehrenamtlichen Helfer im Auftrag von Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt.

Im Frühsommer 2013 standen  in einigen Teilen Deutschlands ganze Landstriche unter Wasser. Tagelange Regenfälle hatten die Katastrophe ausgelöst.  Tausende Helfer aller großen Hilfsorganisationen waren daraufhin in Marsch gesetzt worden, um das Schlimmste zu verhindern. Für die 64 freiwilligen Feuerwehrleute aus der Heimat, die jetzt im Kreishaus  geehrt wurden, ging es  nach Schönebeck. Das Hochwasser der Elbe bedrohte die kleine Stadt südlich von Magdeburg.  Manchmal komme es zu solchen Ereignissen, die über Ländergrenzen hinweg Hilfe erforderten, sagte Christian Manz. Der Öffentlichkeit werde immer dann bewusst, dass die Aufgaben der Feuerwehrleute nicht an der eigenen Gemeindegrenze endeten. „Ihr Einsatz war bestimmt kein Zuckerschlecken!“  Doch trotz aller Beschwerlichkeiten, so glaubt der Landrat, trage jeder Helfer ein inneres Gefühl in seinem Herzen: „Ein Gefühl gebraucht zu werden!“ Und dieses Gefühl, da ist sich Manz sicher, sei durch nichts zu ersetzen.
Einige Bürgermeister und die Wehrführer der seinerzeit beteiligten Feuereinheiten nahmen an der Feierstunde im Kreishaus teil. Stellvertretender Kreisbrandmeister Bernd Kröger (Spenge) hatte den Einsatz der 2. Bereitschaft Herford/Minden-Lübbecke der Bezirksreserve Detmold geleitet. Er nutzte zunächst noch einmal die Gelegenheit, um sich bei seiner Mannschaft zu bedanken. Anschließend schilderte er  die dramatischen und turbulenten Ereignisse während jener Tage. Das  Land Sachsen-Anhalt hatte am 8. Juni 2013 „schnellstmögliche Hilfe“ aus Ostwestfalen angefordert.  In Schönebeck angekommen, seien die beiden Züge aus Minden-Lübbecke sofort zum Sandsackabfüllplatz und in den Einsatzabschnitt 2 zum Wasserpumpen abkommandiert worden, erinnerte sich Kröger an die Situation vor Ort.  „Die Einheiten aus dem Kreis Herford wurden am Sonntagmorgen, um 3.40 Uhr aus dem Bett geschmissen!“ Sie kamen im Einsatzabschnitt „Alte-Fähre“ am Elbe-Umflutkanal, einer Hochwasserschutzanlage für die Landeshauptstadt Magdeburg und die Stadt Schönebeck, zum Einsatz. „Dort sicherten unsere Leute einen drei Kilometer langen Deichabschnitt.“  Kröger sprach von einer großen Herausforderung. Das Bauwerk sei völlig aufgeweicht gewesen und das Wasser drohte bereits über die Deichkrone zu laufen.  Mit hunderten Sandsäcken, die per Menschenkette, Schlauboot oder mit Schubkarren transportiert worden seien, habe man die Situation schließlich stabilisieren können.  „Wir waren damals über mehr als 24 Stunden hinweg ohne Ablösung im Dauereinsatz!“  Die Dankbarkeit der vom Hochwasser betroffenen Menschen ist dem Bereitschaftsführer positiv in Erinnerung geblieben. „Die Bevölkerung hat uns super verpflegt!“ Zu den beiden örtlichen Einsatzleitern aus Ranies, Gunnar Ulrich und Martin Hopfer, seien durch das Hochwasser sogar freundschaftliche Beziehungen entstanden. Sie waren vor einigen Monaten bei der Feuerwehr Bünde zu Gast.             
„Ehrenamt hat auch immer etwas mit geehrt werden zutun“, mit diesen Worten überreichte Landrat Manz die Fluthelfernadeln und die Verleihungsurkunden an die 64 Wehrleute aus der Heimat. Die Nadel zeigt das Wappen des Landes Sachsen-Anhalt, die Aufschrift „Flut 2013 – Dank den Helfern“ und die Landesfarben Gold und Schwarz. Kreisdezernent Norbert Burmann, Kreisordnungsamtsleiter Gerhard  Koch und die anwesenden Bürgermeister unterstützen den Landrat während der Verleihungszeremonie.

Von Jens Vogelsang

 


Gruppenfoto der Einsatzkräfte aus Hiddenhausen

 


Insgesamt 64 Einsatzkräfte aus dem Kreis Herford erhalten die Auszeichnung