86-Jähriger zieht sich Brandverletzungen zu

Schweicheln-Bermbeck. An der Reuterstraße in Schweicheln-Bermbeck ist Samstagmittag (25.05.2019) ein Gewächshaus abgebrannt. Der 86-jährige Eigentümer hatte noch eigene Löschversuche unternommen und sich dabei Brandverletzungen zugezogen. Er wurde vom Rettungsdienst ins Klinikum Herford transportiert. Die Feuerwehr Hiddenhausen brachte das Feuer schnell unter Kontrolle, sodass größerer Sachschaden verhindert werden konnte.

 

Um kurz vor zwölf Uhr stieg hinter dem Doppelhaus an der Reuterstraße plötzlich dunkler Rauch auf. Anwohner berichteten, dass es zuvor einem lauten Knall gegeben habe. Durch den war auch ein Nachbar aufgeschreckt worden. Als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Bünde zögerte der Mann nicht lange und wählte sofort den Notruf. Zu diesem Zeitpunkt brannte das Gewächshaus, eine etwa 15 Quadratmeter große Holzkonstruktion, bereits lichterloh. Die Leitstelle löste um 11.51 Uhr Alarm aus. Wenige Minuten später trafen die beiden Hilfeleistungslöschfahrzeuge des Löschzugs Schweicheln-Bermbeck vor Ort ein. Aus Eilshausen rückte zusätzlich die Drehleiter an. Zwei Trupps übernahmen die Brandbekämpfung unter Atemschutz. „Die Löschmaßnahmen wurden von zwei Seiten aus mit Hohlstrahlrohren durchgeführt“, sagte Einsatzleiter Fabian Stadelmann. Die Wehrleute brachten außerdem zwei Propangasflaschen in Sicherheit. Bei einer der Flaschen hatte bereits die Sicherheitseinrichtung ausgelöst. „Die Berstscheibe könnte den Knall verursacht haben!“, vermutete Stadelmann.

 

Brandverletzungen versorgt

Eine Rettungswagenbesatzung aus Bünde kümmerte sich währenddessen um den 86-jährigen Eigentümer. Der Rentner hatte noch versucht, das Feuer mit einer Gießkanne zu löschen und sich dabei  Brandverletzungen zugezogen. Zuvor hatte er nach eigener Aussage Unkraut mit einem Gasbrenner abgeflammt.  Die Einsatzkräfte verhinderten ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus und eine benachbarte Gartenhütte. Die Strahlungswärme war allerdings so groß, dass sich die Balkonverkleidung, eine Kunststoffscheibe und mehrere Blumenkästen verformten. Die Polizei schätzte den Sachschaden auf insgesamt 4.000 Euro. An den Löscharbeiten waren rund 25 Feuerwehrleute beteiligt. Sie konnten nach etwa einer Stunde wieder abrücken.

 

Die Feuerwehr warnt.

Nach dem Vorfall an der Reuterstraße warnt die Feuerwehr erneut vor dem Abflammen von Unkraut. „Das Verfahren kommt zwar ohne chemische Mittel aus, dafür ist es brandgefährlich“,  so Wehrführer Mario Daume. Die Geräte aus dem Baumarkt, die meistens aus einer Propan-Butan-Gaskartusche und einem rüsselartigen Rohr bestehen, erzeugen eine über 1.000 Grad heiße Flamme. „Die Strahlungswärme reicht aus,  um noch in einigen Metern Entfernung  für eine ausreichende Zündtemperatur zu sorgen“,  sagt Daume. „Gerade Heckenbrände breiten sich meist rasend schnell aus!“

 

                                                                                                                   Von Jens Vogelsang

                                                                                                                   (Text u. Fotos)

 

Sie bringen zwei Gasflaschen aus dem Gefahrenbereich.

Die Drehleiter wird vorsorglich in Stellung gebracht. Sie kommt aber nicht zum Einsatz.

 

 

 

 Der Rettungsdienst Bünde versorgt den verletzten Hauseigentümer.

Das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug der Feuerwehr Hiddenhausen bewährt sich

            bei seinem ersten Brandeinsatz.