Jahreshauptversammlung des Löschzugs Hiddenhausen-Eilshausen

Hiddenhausen. Die Gemeinde Hiddenhausen ist im vergangenen Jahr von Großbränden und schweren Unfällen weitestgehend verschont geblieben. Dennoch gab es für den Löschzug Eilshausen viel Arbeit. In 134 Fällen seien die Einsatzkräfte um Hilfe gerufen worden, berichtete Bernd Gante, der die Einheit leitet. Während der  Jahreshauptversammlung, die am vergangenen Freitag (5.02.2016) im Gerätehaus an der Königsberger Straße stattfand, erinnerte er an die besonderen Ereignisse der vergangenen zwölf Monate.



Seit kurzem stehen dem Brandoberinspektor mit Timo Drekshagen und Florian Ruthe zwei Stellvertreter zur Seite. Gante begründete den Schritt damit, dass sein bisheriger Stellvertreter, Mario Daume, im Sommer 2015 zum Leiter der Feuerwehr Hiddenhausen aufgestiegen ist. Neben der geänderten personellen Situation hob er die Verbesserung der Ausrüstung hervor. Für zwei betagte Einsatzfahrzeuge, die beide jeweils mehr als 30 Jahre auf dem Buckel hatten, bekam der Löschzug nämlich den lang ersehnten Ersatz. So steht den Wehrleuten seit Anfang 2015 ein neues Tanklöschfahrzeug zur Verfügung, das 5000 Liter Wasser und 500 Liter Schaummittel an Bord hat. Im November holte eine Feuerwehrabordnung schließlich die neue Magirus-Drehleiter der Gemeinde beim Hersteller in Ulm/Donau ab. „Sie kann zur Menschenrettung und Brandbekämpfung bis zum 7. Obergeschoss eingesetzt werden“, erläuterte Bernd Gante.  Die benutzerfreundliche Bedienung der Fahrzeuge hätte dazu beigetragen, dass die Einweisung der Maschinisten zügig abgeschlossen werden konnte. Seit dem vergangenen Jahr verfügen alle Einsatzfahrzeuge des Löschzugs über moderne digitale Funkgeräte. „Die heißen jetzt Mobil-Radio-Terminals (MRT) und filtern störende Nebengeräusche konsequent heraus, sodass nur das gesprochene Wort übertragen wird!“ Außerdem, so berichtete der Brandoberinspektor weiter, teste man in Hiddenhausen zurzeit eine neue Software, die künftig im gesamten Wittekindsland bei größeren Unwetterlagen zur Anwendung kommen könnte. Dank der neuen Technik werden die Einsatzaufträge nun online in eines der Gerätehäuser übermittelt, wo die Daten weiterverarbeitet werden können.       


Der Löschzugführer kam während der Jahresarbeitstagung noch einmal auf die besonders heiklen Einsätze des letzten Jahres zu sprechen. Im Februar war es in einem fast leeren Spänebunker der Firma Brigitte-Küchen zu einer Staubexplosion gekommen. „Durch  die Wucht der Explosion war eine Metalltür aus der Verankerung geflogen“, beschrieb Gante die Situation bei Eintreffen der ersten Kräfte.  Im August hatte ein Arbeiter, der an der Bruchstraße mit Gartenarbeiten beschäftigt war, die Gasleitung getroffen.  Die Feuerwehrleute ließen sicherheitshalber das betroffene Haus sowie die Nachbargebäude räumen. Ein Wohnungsbrand  an der Bünder Straße, der sich im August ereignete, verlief glimpflich. Die Brandschützer konnten die Flammen schnell löschen. Allerdings zogen sich der Mieter und ein 17-jähriges Mädchen, das helfen wollte, Rauchvergiftungen zu. Dieser Einsatz schaffte es sogar ins Lokalfernsehen. „Für uns war das allerdings Routine“, meinte Gante. Insgesamt 15 Brandeinsätze, 99 technische Hilfeleistungen und 20 Fehlalarme sind in der Statistik für das Jahr 2015 vermerkt. Hinzu kommen 16 überörtliche Einsätze mit den Fahrzeugen der Kreisfeuerwehrzentrale, die nach Feierabend ebenfalls von den Blauröcken aus Eilshausen besetzt werden.


Der Brandschutz in der Gemeinde Hiddenhausen wird ausschließlich mit ehrenamtlichen Feuerwehrkräften gewährleistet. Die Sicherstellung der Alarmbereitschaft am Tage, nämlich dann, wenn viele Aktive auswärts arbeiten, ist landesweit von großer Brisanz. Der Löschzug Eilshausen nahm hierzu an dem Landespilotprojekt „Taktik“ teil. Bernd Gante: „Am Institut der Feuerwehr in Münster testeten wir unter wissenschaftlicher Aufsicht, welche Mindestmannschaftsstärke erforderlich ist, um bei einem kritischen Wohnungsbrand wirksame Erstmaßnahmen durchführen zu können“. Doch noch sieht die personelle Situation der Feuerwehr Hiddenhausen gut aus. Am Standort in Eilshausen gibt es zurzeit 55 Aktive. Lisa Kluge und Pascal Hillmann verstärken seit dem letzten Jahr die Einsatzabteilung. Sie haben ihre Laufbahn in der Jugendfeuerwehr begonnen. Die Feuerwehrleute investierten im vergangenen Jahr wieder viele Stunden in die Aus- und Fortbildung. Insgesamt seien 65 Lehrgangsplätze auf Gemeinde-, Kreis- und Landesebene besucht worden, sagte Gante. Mit ihrer Beachparty leistete der Löschzug auch wieder einen Beitrag zum dörflichen Gemeinschaftsleben.

                                                                                                                           Von Jens Vogelsang  

 


Zu 15 Brandeinsätzen rückte der Löschzug Eilshausen im vergangenen Jahr aus.
In 99 Fällen leisteten die Einsatzkräfte technische Hilfe.