Feuerwehreinsatz im 3. Hochhausstockwerk

Hiddenhausen. Ein qualmender Durchlauferhitzer hat am Montagmorgen (19.03.2018) einer jungen Mutter und ihren beiden kleinen Kindern einen gehörigen Schrecken eingejagt. Die Familie konnte ihre Wohnung im 3. Stock des Hochhauses Pestalozzistraße 2 gerade noch rechtzeitig verlassen. Sie wurde zur Kontrolle in ein Krankenhaus gebracht.

Um kurz vor sieben Uhr hatte die Frau den Brandgeruch wahrgenommen. Binnen Minuten verbreitete sich daraufhin in dem gesamten Appartement Rauch. Die Mutter und ihre beiden Kinder, eines im Kindergarten- und das andere im Grundschulalter, verließen daraufhin umgehend die Wohnung. Eine Nachbarin im Geschoss darüber, die die brenzlige Situation erkannt hatte, informierte die Feuerwehr. Die Leitstelle in Hiddenhausen-Eilshausen löste wegen der besonderen Gefährdungslage Vollalarm aus. Beide Löschzüge der Großgemeinde eilten zu dem markanten Gebäude an der Pestalozzistraße. Bernd Gante, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Hiddenhausen, übernahm die Einsatzleitung. Die Lage sei zunächst unklar gewesen. „Es bestätigte sich aber relativ schnell, dass sich niemand mehr in der Wohnung befand!“, schilderte er.

 

Steigleitung in Betrieb genommen

Die Wehrleute nahmen eine Steigleitung in Betrieb, deren Anschluss sich direkt neben der Haustür an der Gebäuderückseite befand. Darüber pumpten sie das Löschwasser in den 3. Stock bis zu einem Wandhydranten. Der Angriffstrupp verlängerte den Schlauch dieser ortsfesten Löschanlage um zwei C-Längen, um jeden Raum zu erreichen und seinen Rückzugsweg zu sichern. Anschließend rückten die Wehrleute unter schwerem Atemschutz in das Appartement vor.

 Der Angriffstrupp nimmt den Wandhydranten in Betrieb …

 


… und rückt unter schwerem Atemschutz in die Wohnung im 3. Obergeschoss vor.

 

Angriffstruppführer Thomas Rainey und Truppmann Kevin Konrad  schilderten, dass die Sicht durch den Rauch extrem schlecht gewesen sei. „Wir haben uns mit der Wärmebildkamera langsam vorgetastet!“ Die Beiden installieren in der Tür zum Wohnungsflur einen  mobilen Rauchverschluss, um eine weitere Ausbreitung des giftigen Qualms zu verhindern. Im Badezimmer fanden sie schließlich die Unglücksursache. Dort qualmte der Durchlauferhitzer in der Dusche. Die Situation klärte sich schnell, als ein zweiter Trupp einen Hochleistungslüfter vor der Wohnungstür in Stellung brachte und der Rauch durch eine Abluft-Öffnung abzog. Währenddessen kümmerte sich der Rettungsdienst Bünde um die Mutter und ihre beiden Kinder. Die Sanitäter brachten alle Drei zur Kontrolle in ein Krankenhaus. Zur Sicherstellung der Wasserversorgung hatten die Wehrleute vorsorglich einen leistungsstarken Überflurhydranten in Betrieb genommen, der sich direkt vor dem Gebäude befand. „Das Löschwasser wurde aber letztendlich nicht gebraucht“, sagte Bernd Gante. 

Nach etwa eineinhalb Stunden kehrten die rund 40 Einsatzkräfte zu den Standorten zurück. Ordnungsamtsleiter Jörg Luttmann begutachtete die Wohnung. Sie ist durch den Ruß, der sich überall abgesetzt hat, nicht mehr bewohnbar. Die Kriminalpolizei nahm die weiteren Ermittlungen zur Unglücksursache auf.

 

Gebäude „mittlerer Höhe“

Nicht zum ersten Mal war die Feuerwehr Hiddenhausen in dem Hochhaus an der Pestalozzistraße im Einsatz. Im Oktober 2007 wurde ein Appartement im 2. Obergeschoss durch ein Feuer völlig verwüstet. Damals kam ebenfalls niemand zu Schaden. Es entstand allerdings ein beträchtlicher Sachschaden. Das Gebäude ist baurechtlich eigentlich ein Gebäude „mittlerer Höhe“, weil es genau sieben Stockwerke misst und damit die Hochhausgrenze von 22 Metern nicht überschritten wird.   

 


Die Einsatzkräfte nehmen sicherheitshalber einen Überflurhydranten in Betrieb.

 


Die Bewohner, eine Mutter mit ihren beiden Kindern, werden vom Rettungsdienst Bünde versorgt.

 


Die Feuerwehr ist in dem Hochhaus an der Pestalozzistraße nicht zur ersten Mal im Einsatz.