3. Feuerwehrbrunch im Gerätehaus Schweicheln-Bermbeck

Hiddenhausen. Vertreter aus Rat und Verwaltung der Gemeinde Hiddenhausen, darunter Bürgermeister Ulrich Rolfsmeyer, haben sich am vergangenen Samstag (9.06.2018) über die Arbeit der Feuerwehr informiert.  Wehrführer Mario Daume hatte sie zum 3. Feuerwehrbrunch in das Gerätehaus des Löschzugs Schweicheln-Bermbeck an der Herforder Straße eingeladen.  In lockerer Atmosphäre kamen  die Feuerwehrleute und Gemeindevertreter schnell ins gemeinsame Gespräch.  Daume ist an einer vertrauensvollen und konstruktiven Zusammenarbeit sehr viel gelegen.  Das gemeinsame Frühstück und eine anschließende Vorführung boten dazu die beste Gelegenheit. „Wer sich gut kennt, der arbeitet schließlich auch gut zusammen!“, meinte der Wehrführer.

Der demografische Wandel beschert den Freiwilligen Feuerwehren vielerorts zurückgehende Mitgliederzahlen. Davon ist bei der Feuerwehr Hiddenhausen allerdings noch nichts zu spüren. Im Gegenteil: Allein der Löschzug Schweicheln-Bermbeck ist in den vergangenen zehn Jahren von 35 auf 47 Aktive gewachsen. „Das ist ein Zuwachs von 34 Prozent“, erläuterte Torge Brüning, der die Einheit seit kurzem leitet, gegenüber den Gemeindevertretern Der Brandoberinspektor führte das auf die gute Jugendarbeit zurück. „Mit dieser Entwicklung können wir höchst zufrieden sein!“  Noch eine weitere Zahl ließ am Samstagvormittag aufhorchen: Die Aktiven der Schweichelner Feuerwehr leisteten im vergangenen Jahr gemeinschaftlich 2.100 Einsatzstunden. Für eine ehrenamtliche Feuerwehr sei das eine starke Leistung, meinte Brüning. „Eine einzelne Arbeitskraft müsste  87 Tage rund um die Uhr arbeiten, um auf den gleichen Wert zu kommen!“ Der Brandoberinspektor erläuterte den Gästen aus dem Rathaus, welche Funktionen innerhalb eines Löschzugs, vom Atemschutzgeräte-, über den Kleiderwart bis zum Festausschussvorsitzenden, zu besetzen sind. Hinzu komme ein anspruchsvolles Ausbildungsprogramm. Zuletzt trainierten die Wehrleute die Absturzsicherung und seilten sich dazu vom Industrieschornstein auf dem Gelände der Herforder Brauerei ab. Eine Woche später ging es zur Großschadensübung „Marinefeuer“ an die Nordsee.

Der 3. Feuerwehrbrunch findet im Gerätehaus Schweicheln-Bermbeck statt.

Technische Hilfe nach einem Verkehrsunfall steht im Mittelpunkt

Die Aufgaben der Feuerwehr haben sich im Verlaufe der Jahre geändert. „Heute nehmen die Technischen Hilfeleistungen einen immer breiteren Raum ein“, so Wehrführer Mario Daume. Im vergangenen Jahr rückte die Feuerwehr Hiddenhausen 98 Mal zu Verkehrsunfällen, Sturmschäden und Umweltschutzeinsätzen aus.  Demgegenüber standen nur 21 Brandeinsätze. Beim 3. Feuerwehrbrunch standen deshalb die Geräte zur Technischen Hilfe  nach einem Verkehrsunfall im Mittelpunkt. Die Wehrleute demonstrierten den Gemeindevertretern während einer Übung, wie ein verletzter Autofahrer patientengerecht gerettet wird. Zunächst sicherten sie den PKW, der auf der Seite lag, mit Keilen und einem speziellen Abstützsystem. Danach entfernten sie die Windschutzscheibe mit Hilfe einer Glassäge. Schließlich setzten sie eine hydraulische Schere ein, um das Dach abzutrennen. Mit vereinten Kräften hoben die Einsatzkräfte den „Verunglückten“ behutsam an und lagerten ihn auf einem Rettungsbrett. „Durch eine solche patientengerechte Rettung wird verhindert, dass die Wirbelsäule des Verletzten in Bewegung gerät!“, so Jan Hendrik Pieper, der den Übungseinsatz leitete. Er schilderte außerdem, dass nicht ausgelöste Airbags eine große Gefahr darstellten. „Wir müssen deshalb sehr vorsichtig vorgehen, um die Sicherheitssysteme nicht unbeabsichtigt auszulösen!“

Eine gute Sache!

Bürgermeister Ulrich Rolfsmeyer bezeichnete den Feuerwehrbrunch, den Wehrführer Mario Daume vor drei Jahren ins Leben gerufen hatte, als gute Sache. „Die Arbeit macht schließlich nur dann Spaß, wenn jeder weiß, was passiert!“ Rolfsmeyer bezog das am Samstag besonders auf den geplanten Gerätehausneubau für den Löschzug Schweicheln-Bermbeck. Es müsse ein Haus für die Feuerwehr entstehen. Der Bürgermeister versprach darum: „Wir werden Euch eng in den Planungsprozess einbeziehen und bei allen Schritten Euren Rat einholen!“

                                                                                                                          Von Jens Vogelsang
                                                                                                                          (Text u. Fotos)

 

 Wehrführer Mario Daume (r) neben stellv. Kreisbrandmeister Bernd Kröger

  Werner Lohmeyer, Wehrführer a.D. (l), und Robert Schmidt, sachkundiger Bürger
              im Umweltausschuss.

 Dieter Wollersheim, Fachberater Seelsorge, im Gespräch mit Holger Klann   (Kreisleitstelle)

    Bürgermeister Ulrich Rolfsmeyer verspricht, die Wehrleute eng in den Planungsprozess
    für das neue Gerätehaus des Löschzugs Schweicheln-Bermbeck einzubeziehen.

 

 Die Ehrenamtlichen demonstrieren die patientengerechte Rettung eines „verletzten

Autofahrers“.  An der Geräteablage liegen alle Werkzeuge bereit.

 Zunächst sichern sie den „Unfallwagen“ mit einem speziellen Abstützsystem.

Danach trennen sie die Windschutzscheibe mit einer Glassäge heraus, um …

…  im Anschluss das Dach mit einer hydraulischen Schere zu entfernen.

 

Der „verletzte Autofahrer“ wird mit vereinten Kräften behutsam angehoben und auf

einem Rettungsbrett gelagert.

Jan Hendrik Pieper (im Vordergrund) leitet den Einsatz.

 Der ein oder andere Gemeindevertreter legt selber Hand an, um so einen besseren

Eindruck von Gewicht und Handhabung der hydraulischen Rettungsgeräte zu
              bekommen.

 (v.l.) stellv. Wehrführer Nicholas Jost, Wehrführer Mario Daume und

Ordnungsamtsleiter Jörg Luttmann.

Der 3. Feuerwehrbrunch ist gut besucht. Vertreter des Gemeinderates und der

Gemeindeverwaltung nutzen die Gelegenheit, um sich über die Arbeit der Feuerwehr zu
              informieren.