Ursprünglich ist die Feuerwehr gegründet worden um Brände zu bekämpfen. Doch mit dem verbesserten Brandschutz sind die Zahlen der Brandeinsätze stark zurückgegangen. Dafür jedoch nehmen die Zahlen der Umwelteinsätzen in den letzten Jahren stark zu. Die Folgen von Hitzewellen und Starkregen lassen die Pegel der Flüsse, wie der Else oder der Weser, stark ansteigen und Wasser über die Ufer strömen. Aber auch die Keller einiger Bürger standen so hoch unter Wasser, dass diese nicht mehr gegen die Wassermassen ankommen konnten und die Feuerwehr rufen mussten.

Um für entsprechende Einsätze gut gerüstet zu sein fuhren 7 Kameraden des Löschzuges Eilshausen am Samstag den 16.06.2018 nach Herford zum Ortsverband  des THW. Dort konnten wir uns von den Profis ein paar Tricks und Kniffe abschauen. Auf dem Dienstplan stand „Deichverteidigung“. Sicherlich gibt es im Kreis nicht viele Deiche, jedoch gibt es Techniken des Sandsackverlegens, die auch die Feuerwehr nutzen kann, um Keller oder auch andere schützenswerte Orte und Gebäude zu schützen. Auch ist es nie verkehrt einmal über den Tellerrand zu schauen.

Start war um 09:00 Uhr. Zunächst wurde in einem Theorie-Block Themen behandelt  wie: Grundlagen, Erkennen sowie das Bekämpfen von Deichschäden. Als Sascha Bogdan, der den Übungsdienst leitete,  die Feuerwehrkameraden  fragte, wie ein Sandsack gefüllt wird, mussten die Teilnehmer erst einmal ein bisschen schmunzeln. Doch schnell wurde klar, dass auch hier viel falsch gemacht werden kann. Auch die Hilfsmittel zum Befüllen der Sandsäcke hatten die Jungs vom THW perfektioniert. Da konnte die Feuerwehr nur staunen. Ca. 350 Sandsäcke haben die Teilnehmer von THW und Feuerwehr in der ersten praktischen Übungseinheit befüllt. Das war anstrengend. Zum Glück konnten wir uns anschließend bei einem reichhaltigen zweiten Frühstück stärken.

Nach der Frühstückspause sollte zunächst eine Deicherhöhung gebaut werden. Als Schwierigkeit kam hinzu, dass diese Deicherhöhung nicht direkt neben dem Platz errichtet werden sollte, an dem die Sandsäcke gefüllt wurden, sondern ca. 10 m weiter weg, an einer künstlich angelegten Schräge. Zum Transport der Sandsäcke musste eine Menschenkette gebildet werden. Auch hier gab es vom Übungsleiter hilfreiche Tipps. Über so manche Kleinigkeit, die einem die Arbeit erleichtern kann, hatten wir bisher nicht nachgedacht.

Als nächste praktische Übungseinheiten standen der Bau von Deichfußsicherung und Quellkade an.

Fünfmal hatte jeder Teilnehmer im Verlaufe der Übungseinheiten jeden Sandsack in der Hand und dabei mehrere Tonnen Sand bewegt. Als die letzte Runde nicht mehr enden wollte  hatten alle das Gefühl, dass einer die Sandsäcke, vom Sanddepot wieder nach oben gebracht hatte. Wie in einer Endlosschleife.

Obwohl es für alle Beteiligten sehr Anstrengend war, hatten alle sehr viel Spaß und haben jede Menge gelernt. Da schmeckte auch die zum Abschluss gegrillte Bratwurst noch mal ein bisschen besser. 

Alle Beteiligten freuen sich  schon auf ein Wiedersehen im Herbst. Dann ist ein Besuch des THW Herford beim Löschzug  Eilshausen - quasi als "Rückspiel" - geplant.

 

Einen großen Dank geht auch an Dominik Brändle, der für die Action-Fotos gesorgt hat.

 Von Christopher Brockmeyer

(Text u. Fotos)

 

Dominik Brändle

(Fotos)

 

 

Auch hier muss ein bisschen Theorie sein. Sascha Bogdan erklärt den Grundaufbau eines Deiches.

 

 

Alle packen mit an. Hier werden die ca. 350 Sandsäcke gefüllt.

 

 

Mit dieser Menschenkette wurden die eben gefüllten Sandsäcke nach oben zum Bau einer Deicherhöhung gebracht. Insgesamt 5 mal kam diese Kette zum Einsatz. Damit jeder auch mal einen Sandsack verlegen konnte, wurde zwischendurch immer mal wieder durchgetauscht.

 

Diese drei Bauwerke aus Sandsäcken haben das THW und die Feuerwehr gebaut. Deicherhöhung (oben), Deichfußsicherung (Mitte) und Quellkade (unten). Während des Baues lernten wir auch die richtige Verlegetechnik kennen.

 

 

Nein, das ist kein Schützengraben. Nur ein Gruppenfoto.