Jahreshauptversammlung als Online-Veranstaltung

Hiddenhausen. Die Aktiven und ehemals Aktiven des Löschzugs Schweicheln-Bermbeck haben das vergangene Feuerwehrjahr noch einmal Revue passieren lassen. Die diesjährige Jahreshauptversammlung fand allerdings nicht in gemütlicher Runde im Gerätehaus an der Herforder Straße statt, sondern wegen der Corona-Pandemie als Internet-Videokonferenz am heimischen Computer. 35 Feuerwehrleute, darunter Wehrführer Mario Daume, hatten sich am vergangenen Freitagabend (29.01.2021) zugeschaltet.

 

Der Feuerwehrchef bedankte sich bei der Mannschaft für ihre große Disziplin in einer nicht gerade einfachen Zeit. „Dadurch konnte die Einsatzbereitschaft weiterhin in vollem Umfang sichergestellt werden.“ Ständiges Training ist für die Wehrleute wichtig, um für den Notfall gut vorbereitet zu sein. Im vergangenen Jahr war das nur unter erschwerten Bedingungen möglich. „Ab Ende März fanden die Übungsdienste zunächst über das Internet statt, im Sommer wurde in Kleingruppen geübt und seit der zweiten Infektionswelle läuft wieder alles online“, schilderte Löschzugführer Torge Brüning. „Trotz der schwierigen Umstände hat immer ein gutes Klima vorgeherrscht!“

107 Mal rückte der Löschzug im vergangenen Jahr aus (2019: 85).  Schriftführerin Cathrin Meyer erinnerte während der Videokonferenz an die speziellen, aber auch schlimmen Einsätze der vergangenen zwölf Monate, darunter das schwere Explosionsunglück im Ortsteil Oetinghausen, bei dem im April zwei Menschen starben. Nur 13 Tage später stand im benachbarten Eilshausen der Dachstuhl eines Wohnhauses in Flammen und Ende Juni brannten am Schweichelner Bahnhof zwei Autos. Meyer schilderte die gefährlichen Löscharbeiten mit dem Schnellangriff und einem Schaumrohr: „Plötzlich  explodierte der Fahrerairbag des Mercedes!“ Glücklicherweise sei niemand verletzt worden. Im November zerstörte ein weiterer Großbrand die ehemalige Kitty Bar an der B 239. Die Schriftführerin erinnerte an die Probleme mit der Löschwasserversorgung. „Ein Unterflurhydrant musste erst mühsam ausgebuddelt werden und lieferte schließlich kein Wasser!“

Von den 50 Aktiven des Löschzugs seien im vergangenen Jahr fast 2.100 Einsatzstunden geleistet worden, sagte Torge Brüning. Die Steigerung gegenüber 2019 (1.360 Stunden) sei vor allem auf die zeitintensiven Großeinsätze zurückzuführen gewesen. Personelle Sorgen hat der Löschzug zurzeit nicht. Yannick Niemeyer ist im vergangenen Jahr aus der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übergetreten, während mit Felix Beckmann, Chiara Fischer, Luca Grochmann und Max Pampel vier Siebzehnjährige Schnupperdienste leisteten. Die unzureichende räumliche Situation im alten Gerätehaus an der Herforder Straße wird ebenfalls bald der Vergangenheit angehören; denn die Bauarbeiten für das neue Feuerwehrdomizil, das an der Bahnhofstraße/ Ecke Schweichelner Straße entsteht, laufen bereits auf Hochtouren.

In diesem Jahr wird der Löschzug Schweicheln-Bermbeck 125 Jahre alt. Die Corona-Lage werde vermutlich keine große Feier zulassen, erklärte Brüning. „Wir werden das im nächsten Jahr zusammen mit der Einweihung des neuen Gerätehauses nachholen.“

 

                                                                                                                      Von Jens Vogelsang

                                                                                                                      (Text u. Fotos)                                                                          

Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen: Die Jahreshaupt-versammlung

des Löschzugs Schweicheln-Bermbeck fand als Online-Veranstaltung statt.

Insgesamt 107 Mal rückte der Löschzug im vergangenen Jahr aus (blaue Balken im Diagramm).

Mehrere Großeinsätze, wie der Brand eines Wohnhauses an der Gärtnerstraße und …

… das Feuer in der ehemaligen Kitty Bar, haben zu langen Einsatzzeiten geführt.

Das neue Gerätehaus wächst an der Bahnhofstraße/ Ecke Schweichelner Straße empor,

wie ein Blick auf die Baustelle Ende Januar zeigt.